900km von Grefrath motorlos

Am 4. August 2020 konnte unser Max Milstrey (26, aus Süchteln) die weiteste, je vom Niershorst geflogene Strecke mit einem Segelflugzeug fliegen: 900km von Grefrath motorlos. Max hatte bereits am Abend in den Flugwetter-Vorhersagen erkannt, dass der 4.8. ein aussergewöhnlich guter Tag werden könnte. Einzig die morgendliche Feuchte in der nach Osten abziehenden Luftmasse stellte eine gewisse Unwägbarkeit dar.

Entsprechend spät ging’s los. Die Startzeit von 11:00 ist eigentlich zu spät für wirklich große Strecken. Zunächst ging’s nach Süden Richtung Eifel. Schnell und unkompliziert konnte Max die erste Etappe der 900km von Grefrath motorlos überwinden. In der Eifel wurde es etwas schwieriger: hohes Gelände und eine niedrige Wolkendecke lassen dem Segelflieger wenig Handlungsspielraum. Die Zone guten Wetters endete in Daun Senheld. Daher hat Max hier gewendet und zurück ging’s Richtung Norden – die zweite Etappe der 900km von Grefrath. An Grefrath und Weeze vorbei weit in die Niederlande hinein.

Dank Transponder (Gerät, um für die Flugsicherung sichtbar zu sein) an Bord kein Problem. Die Niederlande schreiben Transponder in allen Flügen über ihrem Staatsgebiet vor. Hier flog Max allerdings in die immer noch vorhandenen Feuchtereste vom Morgen hinein. Es ging immer niedriger, die Thermik wurde immer unzuverlässiger.

Also wieder umgedreht. Der Streifen Niederrhein / Weeze Richtung Dahlemer Binz erwies sich als der Beste des Tages. Zum Nachmittag war es in der Eifel richtig gut. Dieses Mal ging der (nunmehr dritte) Flugschenkel bis Trier. Von dort aus trat Max wieder den Rückweg nach Norden an. Es wurde jetz schwieriger weil Thermik spät am Nachmittag langsam nachließ. 

Max hat sich daher erstmal bis zum Kraftwerk Fortuna vorgearbeitet, da dort wieder Thermik über dem Kühlturm zu erwarten war. Von dort ging’s weiter nach Langenfeld und von dort zurück in Richtung Aachen, um den Flug weiter mit Industriethermik zu verlängern. Die gute Nachricht: Die Industrie scheint wieder zu laufen, trotz Corona. Denn die Kraftwerke machen fleißig Thermik. Das war bis vor ein paar Wochen noch ganz anders.

Kurz vor der Landung – Max im Discus des LSV Grenzland e.V.

Auf dem Rückweg nach Grefrath half dann noch ein großes Feuer südlich von Hückelhoven. Die Flammen waren von oben deutlich sichtbar (vermutlich handelte es sich um dieses Feuer – zum Glück nur mit, wenn auch hohem, Sachschaden). Von dort dann endlich zurück nach Grefrath geflogen und um 21:07 gelandet. Geschafft: 900km von Grefrath motorlos.

#Die Deutsche Flugsicherung (DFS) hat super unterstützt und Segelflugsektoren rund um Mönchengladbach freigeschaltet. Denn auch im Luftraum rund um Düsseldorf und Köln ist wieder mehr los, so daß Freigaben, wie bei unserem Flug nach Düsseldorf gegenwärtig nicht mehr so einfach zu bekommen sind.

Für diesen Flug hat Max unseren Vereins Discus CS benutzt. Damit es richtig schnell geht, hat er vor dem Abflug noch 130l Wasser getankt, die den Segler bei hohen Geschwindigkeiten weniger stark an Höhe verlieren lassen. Warum das so ist, steht hier. Kommentar von Max: die Kiste rennt richtig. Wer den Flug von Max in voller Länge bewundern möchte kann das hier tun (externer Link OLC).

Herzlichen Glückwunsch Max 900km von Grefrath motorlos – das hat vor Dir noch niemand geschafft. Du hast Dich jetzt bis auf 100km auf die für Segelflieger magische Marke von 1.000km herangetastet. Und gleichzeitig die weitestes, je von Grefrath motorlos geflogene Strecke bewältigt. Max hat übrigens mit 13 bei uns das Segelfliegen gelernt und ist – wenn er nicht weite Strecken fliegt – Maschinenbauer.

Grenzland Cup 2020

Das traditionelle Kappes Vergleichsfliegen im Mai 2020 musste aufgrund der Corona Pandemie abgesagt werden. Als Alternative richten wir vom 13.7. bis 19.7. den Grenzland Cup 2020 am Grefrather Niershorst aus. Unter Einhaltung des Gesundheitskonzeptes messen sich 40 Teams im Streckensegelflug

Einige Teilnehmer des Grenzland Cup 2020 reisen von weit her an. Ein Segelflug Weltmeister und Mitglieder der deutschen Nationalmannschaft haben sich angekündigt. Eine tolle Gelegenheit, einmal hautnah weltmeisterliches Fliegen am Niederrhein zu erleben.   

Abhängig von der Wetterlage werden beim Grenzland Cup 2020 Strecken von mehreren hundert Kilometern als Aufgabe ausgeschrieben. Ziel ist es, diese Strecken in möglichst kurzer Zeit motorlos zu umrunden und wieder in Grefrath zu landen. Bis in Eifel, Münsterland, Bergisches- und Sauerland können die Flugstrecken reichen. Wenn sich die Wetterbedingungen verschlechtern kann es sein, dass auf freiem Feld gelandet werden muss. Dies ist nicht unüblich und wird bereits in der Segeflugausbildung trainiert. Man spricht dann von einer Außenlandung und der Segelflieger wird mit Auto und Anhänger wieder nach Grefrath zurück geholt. 

Grenzland Cup 2020
Warten auf den Startbeginn beim Kappes

Beim Grenzland Cup 2020 findet täglich ein Briefing für alle Teilnehmer statt, an dem Strecke und Startzeitpunkt festgelegt wird. Der Start der Segelfugzeuge findet dann in einem möglichst kurzen Zeitfenster – meistens gegen Mittag – statt. Die Wertungen sind täglich nach abschließender Auswertung abrufbar unter https://www.strepla.de/scs/. Die Wertung von Streckenflügen ist nicht ganz einfach – wenn Du genauer wissen willst, wie das geht, haben wir hier ein paar Zeilen dazu zum Nachlesen.

Der Grenzland Cup endet mit der Siegerehrung am Sonntag den 19.7.

Segelflugwettbewerb – Kappes Vergleichsfliegen

Vom 10. bis 13. Mai 2018 treffen sich am Niershorst  Segelflieger aus der Region zum ‚Kappes Vergleichsfliegen‘. Über 45 Teams mit Ihren Maschinen haben sich angemeldet und messen sich an diesen 4 Tagen mit Streckenflügen die über Niederrhein, Eifel, Münsterland und in’s Bergische Land führen können.

Besonders am diesem Wettbewerb ist, daß auch ‚Neulinge‘ und junge Piloten über den Kappes Wettbewerb den Einstieg in den Leistungs-Segelflug finden. Daher nehmen – neben erfahrenen Piloten – auch Schüler-Lehrer Teams in ihren Doppelsitzen teil.

Wenn das Wetter mal nicht mitspielt wie geplant, dann geht es zur Außenlandung auf ein Feld. Oft ist dies dann im ‚Kappes‘ – daher der Name des Wettbewerbs.

Für Besucher des Flugplatzes ist die Startphase des Wettbewerbsfeldes besonders sehenswert: innerhalb von ca 1 Stunde werden alle Teilnehmer von Motorflugzeugen in die Startzone geschleppt. Je nach Wetterlage kehren die Segelflugzeuge dann nach 3-4 Stunden wieder zurück – wenn der Flug nicht ein frühzeitiges Ende im Kappes nahm…

Link zum Wettbewerb: http://niederrheinmeisterschaften.de/

Info für Piloten:
Für anfliegenden Verkehr ist EDLF während der Starphase gesperrt. Daher vor Abflug Richtung Grefrath den Turm anrufen: +4921583364 oder vor Anflug auf 126,700 nachfragen.

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